Im letzten Artikel habe ich ja bereits beschrieben, dass ein Leser mit einem Text zufrieden ist, wenn er die mitgebrachten Voraussetzungen erfüllt. Um diese Voraussetzungen aber überhaupt erfüllen zu können, muss man sie erst einmal kennen.
Wer liest hier eigentlich?
Der sicherste Weg um das heraus zu finden ist eine Leseranalyse. Die großen Zeitungen geben eine Menge Geld dafür aus. So können die gewonnenen Daten auch optimal für die Werbung in diversen Printmedien eingesetzt werden.
Für einen Blogger wie mich zum Beispiel ist es ebenfalls sehr wichtig die Zielgruppe und die Leser zu kennen. So kann ich meinen Werbekunden genauere Daten darüber liefern, wer sich hier aufhält, und wen der Kunde mit seiner Werbung erreichen kann.
Das
Wie wird analysiert?
Steht ausreichend Kapital zur Verfügung, kann ein Marktforschungsinstitut beauftragt werden. Hier gibt es Experten. Diese entwickeln einen Fragenkatalog. Und aus diesem gewinnt man die Daten der Leser, die sich anschließend nutzen lassen.
Wie analysiert man im Blog?
Ich erzähle einfach mal, was ich mir dabei gedacht habe. In meinem Buch wird davon gesprochen, wie Agenturen oder Zeitungen ihre Leserschaft analysieren. Der einzige, für mich interessante Punkt darin war die Internetrecherche.
Warum? Ganz einfach aus finanziellen Gründen. Ich habe nicht die Mittel ein Marktforschungsinstitut zu beauftragen. Und in meinen Augen ist das für mein bescheidenes Blögchen auch ein wenig ausserhalb eines gewissen Rahmens. Ich bin ja nicht größenwahnsinnig.
Internetrecherche war das Stichwort. Und da fiel mir eine eigentlich sehr einfach Lösung ein. Natürlich kann ich nicht jeden Leser analysieren. Ich bin ja nicht Google. Was ich aber kann, ist die Resonanz zu überprüfen.
Was wird kommentiert? Wer kommentiert? Was wird getweetet? Wer Tweetet? Wer teilt meine Beiträge auf Facebook? Usw.
Ich kann aus jeder Aktion, die meine Leser durchführen zwei Sachen erkennen. Was tun sie? Und wo tun sie es? Daraus lässt sich erkennen in welchen Bereichen der Leserschaft ich mich bewege. Wer kommentiert hat meist ein Profil. Daraus kann ich folgendes erkennen: Männlich, Weiblich und meist das Alter.
Das sind schon zwei demographische Merkmale, die für Werbekunden interessant sind. Über Google Analytics kann ich zusätzlich sagen, woher die meisten Besucher kommen.
Für einen professionellen Texter sind diese Dinge ebenfalls sehr interessant.
Kommen die Besucher aus dem städtischen Bereich, schreibe ich anders, als für die ländlichen Besucher. Kommen die User im Alter von 18, muss ich anderes Allgemeinwissen voraussetzen als bei einem der 50 Jahre alt ist. Und dergleichen mehr.
Wie man sieht, kann man auch anhand der Aktionen, die ein Blog so mit sich bringt erkennen, wer sich hier aufhält und sich dementsprechend einstellen.
Zwei Hürden
Durch eine Analyse der Leserschaft kann der professionelle Schreiber seine Texte optimal anpassen.Dabei kann er anhand demographischer Merkmale festlegen wie verständlich ein Text sein muss. Welche Art von Fachausdrücken können verwendet werden? Wie lang darf ein Satz sein? Sind Sätze mit mehreren Abtrennungen durch Kommata möglich, um den Sachverhalt besser illustrieren zu können? Oder eher nicht.
Eine zweite Hürde ist der angeschlagene Ton. Wie spricht man die Leser an? Eine Zielgruppe, die unter 18 Jahren liegt eher mit „Hi, Du…“ und eine Zielgruppe über 30 wohl eher mit „Guten Tag, werte Leser…“. Wie so oft gilt auch hier der Ton macht die Musik.
Fazit
Die Analyse der Leserschaft ist nicht schwierig. Aber sie ist zeitaufwendig. Der positive Effekt daraus ist, dass man die Leser kennen lernt und wesentlich mehr auf sie eingehen kann. Die Texte werden besser und die Leser zufriedener. Das wollen wir ja alle.
Im nächsten Artikel werde ich erklären, wie man einen verständlichen Text anhand eines vier Punkte Modells schreibt, dass immer gilt. Diese Regeln werden auf Basis der bisherigen Erkenntnisse die eigenen Texte schon maßgeblich verbessern.
Wären wir jetzt in der Schule, wäre die Hausaufgabe, die eigenen Leser zu analysieren. Aber ich bin Blogger, kein Lehrer!
Der nächste Artikel beschäftigt sich mit dem Schreiben von verständlichen Texten und den vier Gegebenheiten, die man dafür wissen muss. Abboniere doch mein RSS-FEED. Dann verpasst Du keine Folge!
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Hallo Sascha,
Schöner Artikel (wie immer)
Ich denke es gibt in dieser Hinsicht aber zwei Wege.
1. Wie du sagst. Leser analysieren und Inhalte darauf zuschneiden.
2. Man kann sich auch einfach sagen, welchen Leser man ansprechen will und für diesen schreiben.
So sage ich bei mir zum Beispiel. Ich weiss zwar, dass viele Leute keine Zeit haben und sich kurze Artikel wünschen. Ich möchte aber zum einen ausführliche Artikel schreiben und zum anderen möchte ich auch die Leute eher ansprechen, welche sich auch wirklich Zeit für meinen Blog nehmen können.
Aber es kommt halt schlussendlich immer drauf an, was man will
Ich glaube das ist ein Trugschluß. Es heißt zwar immer, die Leute hätten keine Zeit zum Lesen, aber lieber etwas mehr lesen, als noch weiter zu recherchieren. Deswegen möchte ich immer versuchen so gut wie alles in einen Artikel zu schreiben. Danke für Dein Lob
Es ist gar nicht einfach zu Analysieren wer bei einem lies. Ich hab es noch nicht geschafft
Vielleicht macht Du einfach mal eine Umfrage?
Das ist eine gute Idee!!! Du machst aber auch mit
Klar, warum nicht